Nikola Lutz & Rebekka Uhlig & Steffen Moddrow
- GraficSound meets Fetish Acoustique -
10.11. - 08.12.2007
Zur Eröffnung der Ausstellung Audio Art:
- GraficSound meets Fetish Acoustique - von Steffen Moddrow - Fetish Acoustique und detoxx - Nikola Lutz & Rebekka Uhlig - Grafiken und Vinylobjekte
am 10.11. um 19.30 Uhr und dem Konzert mit MUL:
Improvisierte Musik mit Nikola Lutz: Saxophon, turntables, sampler - Rebekka Uhlig: Stimme -
Steffen Moddrow: Schlagzeug, Objekte -
ab 20.30 Uhr laden wir sie und ihre Freunde herzlich ein. Einführung: Michael Gompf
24.11.07 - 20.30 Uhr - Zentralsaal Nürtingen: detoxx - GraficSound I - Linako's Ideogrammophon meets Rebekka Uhlig's grafikustische Artikulation - Nikola Lutz: Saxophon, Turntables, Sampler - Rebekka Uhlig: Stimme
MUList die gleichwertige Synthese dreier Individualisten, ein Klangpool aus zärtlicher
Stille, gewaltigem Krach, dämonischem Grunzen oder engelsgleichen Arien, der in
spontaner Formfindung groovige Rhythmen aus expressivem Chaos destilliert, um ebenso
schnell wieder das Unberechenbare zu riskieren. Rebekka Uhlig: voc; Nikola Lutz:
sax,turntables, electronics; Steffen Moddrow: dr, objects
Das Projekt "GraficSound" führt akustische und visuelle Wahrnehmungsebenen zusammen. Wie
reagiert die improvisierte Musik auf die Wahrnehmung grafischer Phänomene, wie verändert Klang unsere Wahrnehmung von Bildern und wie reagieren wir wiederum musikalisch auf die Bilder, deren
Wahrnehmung sich stetig durch unsere musikalische
Reaktion verändert?
Nikola Lutz und Rebekka Uhlig haben beide ihre eigene Geschichte mit dem Spiel der Wechselwirkung von Klang und Bild. In diesem Projekt entwickeln sie zum erstenmal ein
gemeinsames Spielfeld, auf dem das Phänomen Wechselwirkung konsequent durchdekliniert wird. Rebekka Uhlig und Nikola Lutz schaffen über einen Zeitraum von 9 Monaten je ca. 50 Grafiken,
tagebuchartige Niederschriften in grafischer Struktur, musikalisch gedacht, auf gleichem Grund, mit gleichem Werkzeug.
Zeichenhafte Auseinandersetzung mit der Grenze zwischen Bild und Schrift, musikalisch interpretierbar und gleichzeitig als Zeichnungen in sich gültig. Diese Arbeiten werden in der Ausstellung
gezeigt. Die Grafiken werden auf halbtransparenter Folie sein, so dass sie übereinandergelegt werden können, wodurch neue Grafiken entstehen. Ein Spiel der Zusammenführung zweier Sichtweisen, das
eine sich immer verändernde dritte schafft - Schichten, Überlagerungen, die variable, temporäre Erscheinungen sind.
Und mit dem Soloprojekt:"Fetish Acoustic" präsentiert Steffen Moddrow gebrauchte Tonbandschachteln aus den 70er Jahren, handbedruckt und bemalt. Sie werden mit Filmen auf DVD und Kompositionen auf Audio CD, mit handsignierten Partituren, Fotos und Texten zu anderen kleinen Fetischen. In "Fetish Acoustic" werden Klangquellen, wie Vinylschallplatten, CD Material, Hallspiralen, Klebeband und Produkte der Billigindustrie, wie digitales Kinderspielzeug und Klingeltöne, angezapft. Als eine "One Man Big Band" wühlt er sich durch Jazz- und Rock´nRoll-Reste der letzten 40 Jahre.
Steffen Moddrow
Schlagwerker, Performancekünstler und Texter,
geboren 1960 in Stuttgart, lebt seit 1984 in Kassel
und studierte an der Musikakademie Kassel.
"Großes Aufsehen erregte er bei dem Eröffnungskonzert zur documenta X 1997 mit
Ex-Zappa Schlagzeuger und Sänger Jimmy Carl Black.
Moddrow entwickelte diverse Projekte u.a. mit Hans Schüttler, Georg Stock, Thomas J. Hauck, Martin Speicher, Jon Rose, Frank Rühl, Axel Kretschmer und Monika Stellmach. Zahlreiche Konzerte
führten ihn durch Deutschland und Europa. 2001 erhielt er ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg.
Er komponierte die Filmmusik des aktuellen Trickfilms "Higgs" von Monika Stellmach, der kürzlich mit dem Preis für den besten Sound, ausgezeichnet wurde.
("Fantoche", internationales Festival für Animationsfilm Baden/Schweiz)
Moddrow konzertiert zur Zeit u.a. mit seinem Soloprojekt "Mono Sapiens Music"."
(Henning Lutze, Agentur Zeichenspur)
Nikola Lutz
geb. 23.2.1970 - 1989/90 Studium des klassischen Saxophons bei Jean-Marie Londeix am CNR
de Bordeaux und 1992-96 Saxophon bei Prof.Bernd Konrad an der Musikhochschule Stuttgart
ZHTG Musiktheorie bei Prof. Rainer Wehinger und Gehörbildung bei Prof.
Irene Matz
1997-99 Künstlerisches Aufbaustudium Saxophon an der Musikhochschule Stuttgart, 1998 Stipendiatin der Kunststiftung Baden-Württemberg, 1999-2001 Gesangsausbildung bei
Stephanie Haas
lebt und arbeitet in Stuttgart, ab 1996 Beschäftigung mit Komposition. Zeitgleich Beginn der Erweiterung des Instrumentariums durch Elektronik, zunächst als Zusatz zum Instrument Saxophon,
dann
zunehmend verselbständigt. Aufführungen verschiedener Instrumentalwerke, Stücke für
Elektronik und Bühnenwerke sowie Hörspielvertonungen. Ab 2000 Schwerpunkt Performance. Zusammenarbeit mit Bernhard Eusterschulte (Regie) und Fabian Chyle (Choreografie). Vertonung
zahlreicher Bühnenwerke (s.u.). Ab 2003 Beschäftigung mit dem Computer als Musikinstrument. Zunehmendes Interesse an
räumlicher Definition der Musik (Mehrkanal-Technik). Bis dato hatte diese Entwicklung ihren Höhepunkt im Musikheater "Irregehen" mit 8-kanaliger Klanginstallation und 8-kanaligem
Live-Sampling.
Ab 2007 Lehrauftrag für klassisches Saxophon an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart.
Rebekka Uhlig
ist ursprünglich bildende Künstlerin und hat eine klassische Stimmausbildung. Mitte der 90er Jahre wurde die Performance ihre Kunstform. Zentrales Medium ihrer Aktionen ist der experimentelle
Einsatz von Stimme und Körper in der freien Improvisation sowie in der Interpretation von zeitgenössischen Kompositionen. Projektionen von Video, Dia und
Overhead bestimmen heute die visuelle Seite ihrer Kunst. Am 5. Mai 1961 in Bremen geboren. Lebt und arbeitet seit 1985 in Berlin.
1981 - 1987 Studium der freien Kunst, Schwerpunkt Malerei, an der Hochschule für Kunst
und Musik in Bremen.
Seit 1984 Ausstellungen und Projekte.
Seit 1987 Unterrichten von Malerei und Kunsttheorie, Leitung von Workshops und
Fortbildungen.
1988 -1993 Gesangsausbildung in Berlin.
1990 -1993 Leitende Anstellung im Kulturbereich, Suchthilfe Berlin.
Seit 1996 Performances unter experimentellem Einsatz von Körper und Stimme.
1997 -2000 Gesangsausbildung bei Gudrun Heilmeyer, Constantinschule für Gesang, Schauspiel
und Tanz, Bochum.
Seit 2000 zunehmende Integration von Video und anderer Projektionstechniken in die eigene
künstlerische Arbeit und Partizipatorische Kunst / Performanceprojekte. Seit 2002 Lehrauftrag an der Universität der Künste (UdK) Berlin, Institut für
Kunst im Kontext. 2004 Gründung des PerformanceChores für Experimentellen Gesang Berlin.