- TextilZeit -
09.06.16 - 03.07.16
Zur Eröffnung der Ausstellung TextilZeit am Donnerstag, den 09.6.2016 um 19.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Begrüßung: Michael Gompf
Einführung: Christian Gögger
Magda Korsinsky - Nicolai Rapp - Peter Schmidt - Stef Stagel
Ilse Rose Stetter - Anita Stöhr Weber - Susanna Taras - Stefan Woike
Die Ausstellung zeigt die ausgewählten Arbeiten aus einem bundesweiten Wettbewerb zur Thematik des Wandels einer Industriekultur.
Der Stuttgarter Künstler Ulrich Bernhardt hält am 23.06. 19.00 Uhr einen Vortrag über die untergegangene Textilgenossenschaft Ambelakia.
Die Stadt Nürtingen verwendete einmal den Slogan ‘Stadt der feinen Strickwaren’ und war Standort von 35 Textilfabriken.
Praktisch nichts davon existiert heute noch, fast alle gingen in den 1970er Jahren in die Insolvenz oder verlagerten die Produktion nach Fernost.
Vor 200 Jahren begann diese TextilZeit Württembergs in Nürtingen mit der ersten Gründung einer Textilfabrik, in deren Resten seit 40 Jahren die Freie Kunstakademie
Nürtingen beheimatet ist. Mit der maschinellen Spinnerei von Baumwolle setzte eine Entwicklung ein, die wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg im mittleren Neckartal beitrug. Doch zeigt gerade
das Schicksal der Textilbranche, wie schnell sich das Blatt wenden kann.
Diese TextilZeit steht beispielhaft für die aufeinanderfolgenden Zyklen grundlegender Veränderungen, denen sich unsere Industriegesellschaft stellen muss. Der rasante ökonomisch-industrielle Wandel bedeutet für die allermeisten eine Bedrohung ihrer Identität. Auf der anderen Seite wurde der Begriff Flexibilität jedoch zum Leitbegriff unserer Industriekultur. Es handelt sich hierbei also um ein tiefgreifendes Dilemma, das den meisten jedoch gar nicht bewusst zu sein scheint oder gar geleugnet wird.
Wie genau hängt die Faszination am Fortschritt mit der Zerstörung von Identität zusammen?
Der Kunstverein Nürtingen suchte in einem bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb nach künstlerischen Positionen, die sich mit diesen Fragen nach dem Verlust von
Identität durch Fortschritt oder ähnlicher Verwerfungen auseinandersetzen und dabei einen Bezug zum Textilen erkennen lassen, wobei dieser in allen erdenklichen Formen hergestellt werden
konnte.
Die von einer Jury ausgewählten Arbeiten werden ab dem 9. Juni 2016 in den Räumlichkeiten des Kunstvereins präsentiert.
Sie finden die neue Galerie des Kunstvereins
in der Galgenbergstraße 9 auf der Rückseite des neuen Jobcenters auf dem Gelände der Firma Greiner GmbH.
Bitte gehen Sie in den Innenhof, dort finden Sie den Aufgang beschildert.