Harald Kröner

- walk the line -

22.07. - 22.08.2021


Harald Kröner arbeitet ausschlieslich auf und mit Papier.Zeichnen ist für ihn in erster Linie eine Suchbewegung, Forschen, herausfiltern von Möglichkeiten, spielerisches Erfinden.In den zurückliegenden etwa zwei Jahren ist in seinem Atelier in einer konzentrierten Arbeitsphase ein grösseres konvolout an Papierarbeiten in unterschiedlichsten Materialkombinationen entstanden, mit denen er seinen zeichnerischen Raum enorm erweitert hat.Ein Ziel in dieser Suche war es, aus der Arbeit in Serien herauszukommen, die missing links dazwischen zu finden, alles mit allem zu verbinden. So sind im im Rückgriff frühe Zeichnungen aus den 90ern in einigen der Lackarbeiten wie eingeschmolzen,

in bewusst geschlossenen Kreisläufen verbinden sich grosse mit kleinen Blättern indem Material hin und her wandert. Schmutzränder die durch das Bemalen eines nicht verwandten Papiers stehen geblieben sind, in die ein kleineres Blatt eincollagiert wird, werden zu gestaffelten Rahmen.

Ganze Seiten aus Kunstzeitschriften, aus denen die Abbildungen entfernt wurden, überfangen jetzt zeichnerische Aktionen und gehen als stummgeschaltetes Diskurs-Echo in einer neuen Konstellation auf, in der sie lediglich eine Farbe sind, eine graphische Struktur oder das feine Rauschen von Typographie, in der Nachbarschaft zu Gezeichnetem.Dieses expandierende Universum erforderte neue Präsentationsformen, einerseits entwickelten sich „wilde“ Reihen mit unterschiedlichsten Ansätzen und Formaten in etwa in der Abfolge ihrer Entstehung, andererseits begann Kröner in diesen Abfolgen bei aller Unterschiedlichkeit Verwandtschaften zu erkennen, die mit ihrer zeitlichen Entstehung in grösseren Abschnitten zu tun hatten. In der Folge stellt er sie zu Gruppen zusammen, die weniger

Serien, oder Variationen eines Themas waren, als vielstimmige Felder - als komplexe Erzählungen in einem ungegenständlichen Raum.

Die Ausstellung im Kunstverein Nürtingen verfolgt diese Entwicklungslinien